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Gekommen, um zu bleiben: ESG-Strategien deutscher Beteiligungsgesellschaften

In einer Zeit, die von einem wachsenden Bewusstsein für Umwelt- und soziale Fragen geprägt ist, haben sich auch die Bedingungen im Kapitalmarkt erheblich gewandelt.

Der Bedeutungsgewinn von Environmental, Social und Governance (ESG) Kriterien reflektiert nicht nur den gesellschaftlichen Wandel, sondern auch eine sich verändernde Investorenlandschaft und regulatorische Dynamiken. Private Equity und Venture Capital haben hier eine Vorreiterrolle eingenommen. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und verantwortungsvolle Investitionen hat rasant zugenommen. Nicht nur institutionelle Anleger, darunter Pensionsfonds, Vermögensverwalter und Stiftungen, erkennen zunehmend den Wert einer ganzheitlichen ESG-Integration in ihren Anlagestrategien. Für viele sind ESG-Kriterien nicht mehr nur ein „Nice-to-have“, sondern ein „Must-have“ geworden.

Beteiligungsgesellschaften haben erkannt, dass ESG-Faktoren nicht nur dazu beitragen, langfristige Risiken zu mindern, sondern auch die Renditepotenziale ihrer Portfolios zu steigern. Das steigende Interesse an ESGkonformen Investments spiegelt sich zudem in einer verstärkten Regulierung wider. Nachhaltigkeit und ESG-Kriterien ermöglichen nicht nur eine bessere Risikobewertung und -minderung, sondern tragen auch zur Schaffung langfristiger Werte bei.

Unternehmen, die ESG-Faktoren erfolgreich in ihre Geschäftsmodelle integrieren, sind oft widerstandsfähiger gegenüber Marktschwankungen und regulatorischen Risiken. Sie können auch von einem verbesserten Unternehmensimage und einer stärkeren Kundenbindung profitieren, ziehen talentierte Mitarbeiter an und setzen sich gegenüber Wettbewerbern ab. Dadurch sind sie in der Lage, attraktivere Renditen zu erzielen, da sie sich den wachsenden Anforderungen von Investoren und Stakeholdern anpassen. Ganzheitliche ESG-Integration bedeutet für Private Equityund Venture Capital-Gesellschaften die Berücksichtigung von ESG-Aspekten beim Fundraising, bei Investitionen, während
der Beteiligung und beim späteren Verkauf. Es zeigen sich neben einer zunehmenden Berücksichtigung von ESG-Aspekten auch Unterschiede bei deren konkreten Umsetzung.

Eine neue VC-Agenda für Deutschland und Europa - Warum wir privates Wachstumskapital mobilisieren müssen und wie wir das schaffen

Europas Venture-Capital-Markt steht vor einer großen Bewährungsprobe: Zinswende und wirtschaftliche Unsicherheiten machen es Start-ups und Wachstumsunternehmen deutlich schwerer, Kapital einzusammeln. Eine neue Studie der Internet Economy Foundation (IE.F), des Bundesverbands Beteiligungskapital (BVK), Lakestar und Schalast Law | Tax analysiert die Bedeutung von Wagniskapital als Motor des digitalen und ökonomischen Wandels sowie die größten Hürden für Venture-Capital-Investments in Deutschland und Europa. Darüber hinaus bietet die Studie fünf konkrete politische Handlungsempfehlungen, um mehr Wagniskapital zu mobilisieren.

Die gute Nachricht zuerst: Der europäische Venture-Capital-Markt und damit die Finanzierungsmöglichkeiten für deutsche Start-ups haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Allerdings beobachtet Dr. Friedbert Pflüger, Vorsitzender der IE.F auch: “Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Europa im Wettbewerb um Wagniskapital noch nicht auf Augenhöhe mit den USA und China ist.” Um diese Lücke zu schließen, müssen wir die Rahmenbedingungen für VC-Investments verbessern und gezielt in die Zukunft investieren.

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